Riesenbärenklau melden | Herkulesstaude | bekämpfen | entfernen

Riesenbärenklau melden: So bekämpfen & entfernen Sie die Herkulesstaude

Der Riesenbärenklau wird hierzulande bekämpft, weil er für Menschen gesundheitsgefährdend ist und zudem heimische Pflanzenarten verdrängt. In diesem Beitrag erfahren Sie, woher die Pflanze kommt, wie gefährlich sie wirklich ist und wie man sie effektiv entfernt. Gerne können Sie uns von der Herr GmbH darauf ansprechen. Aus unserer Praxis wissen wir, wie die Pflanze fachgerecht entfernt und entsorgt wird.

Riesenbärenklau ist ein Neophyt

Der Riesenbärenklau ist auch bekannt als Herkulesstaude oder Bärenkralle. Sein botanischer Name lautet „Heracleum mantegazzianum“. Da seine ursprüngliche Herkunft im Kaukasus liegt, trägt er zudem auch den Beinamen Kaukasischer Bärenklau. Viele Namen, aber letztlich ist es immer die gleiche Pflanze. Historische Überlieferungen besagen, dass der russische Zar Alexander I. dem Fürsten Metternich nach dem Wiener Kongress (1814 – 1815) eine Malachitvase voll mit Samen des Riesenbärenklaus schenkte. Massenhaft verbreitet wurde das Gewächs im ausgehenden 19. Jahrhundert in Europa. In Parkanlagen und Gärten führte man es als Zierpflanze ein. Solche „importierten“ Pflanzen, egal ob mit oder ohne menschliches Zutun, werden in der Biologie als Neophyten bezeichnet.

Seinen Erfolg verdankt das Gewächs auch dem Mythos, dass es einen wirtschaftlichen Nutzen habe. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es Imkern als Bienenweide empfohlen. Auch in der Forstwirtschaft fand man Verwendung und pflanzte die Staude an. Übrigens, auch heute noch wird der Riesenbärenklau in Parks und Gärten als Ziergewächs angepflanzt.

Zum Problem wurde der Neophyt, als er sich ungewollt ausbreitete beziehungsweise verwilderte. Die Pflanze gedeiht an Straßenrändern, Bach- und Flussläufen sowie auf Brachen. Auf sauren Böden kann die Pflanze im Übrigen nicht wachsen.

So sieht der Riesenbärenklau aus

Achtung, es besteht Steife-Nacken-Gefahr! Denn wenn der Riesenbärenklau ideale Wachstumsbedingungen hat, kann er in wenigen Wochen bis zu drei Meter in die Höhe sprießen. Die Pflanzen gehören zur Familie der Doldenblütler. Sie bilden von Juni bis September eine schirmähnliche weiße Blüte (Dolde) aus. Wie die meisten Vertreter seiner Familie hat der Riesenbärenklau eine krautige Erscheinung. Die Stängel der Pflanze weisen kaum Furchen auf und tragen purpurne Flecken. Am Grund können sie bis zu zehn Zentimeter dick wachsen. Anhand dieser Erscheinungsmerkmale lässt er sich vom hier heimischen Wiesenbärenklau unterscheiden. Meist aber erst auf den zweiten Blick, beide Pflanzen sehen sich ansonsten zum Verwechseln ähnlich. Auch bei den Laubblättern ist der Name des Riesenbärenklaus Programm. Diese können bis zu einem Meter groß werden. Unter der Oberfläche greifen die rübenähnlichen Pfahlwurzeln bis zu 60 Zentimeter tief ins Erdreich. Nähere Angaben zur Erscheinung und Gefahrenpotentialen hat das Bundesamt für Naturschutz auf der Onlinepräsenz Neobiota.de veröffentlicht.

Der Riesenbärenklau. Die Herr GmbH hat wertvolle Tipps, wie die Herkulesstaude entfernt und bekämpft wird.

So sieht der Riesenbärenklau aus. Die Pflanze ist auch unter dem Namen Herkulesstaude bekannt.

Wie gefährlich ist der Riesenbärenklau für Mensch, Tier & Natur?

So dekorativ der Riesenbärenklau auch wirken mag, im öffentlichen Raum sollte man die Pflanze entfernen. Alljährlich wird sie zum Problem für Mensch und Tier. Der Grund liegt in ihrem Saft, der Furanocumarine enthält. Gelangt dieser nach einer Berührung auf Haut oder Fell, kommt es in Kombination mit Sonnenlicht zu schmerzhaften Verbrennungen. Diese können so schlimm werden, dass sogar Brandblasen entstehen. Tückisch dabei ist, dass die Wirkung zeitverzögert einsetzt. Nach dem ersten Kontakt kann es von einer Viertelstunde bis zu zwei Stunden dauern, ehe die Haut auf das phototoxische Gift reagiert. So kann man durch eine Wiese laufen und den Riesenbärenklau mehrfach berühren, ohne sofort Schmerzen zu spüren.

Die so entstehenden Wunden können nässen und heilen dadurch nur langsam. Es sind aber auch schwerwiegendere Folgen möglich. Fieber, Schweißausbrüche, Atemnot, Bronchitiden und Kreislaufschocks wurden schon bei Menschen und Tieren nach Kontakt mit der Pflanze beobachtet. Gleiches gilt auch, wenn die Düfte des Riesenbärenklaus über eine längere Zeit inhaliert werden. Die schiere Größe der Pflanze ist oft auch eine Verlockung für Kinder. Sie spielen mit den Stängeln und ziehen sich dabei die Verbrennungen zu. Gelangt das Gift in die Atemwege, droht Atemnot.

Doch nicht nur für Mensch und Tier ist der Riesenbärenklau gefährlich. Auch die hiesige Flora leidet im wahrsten Sinne des Wortes unter ihm. Die Pflanze verbreitet sich rasend schnell und wächst ebenso geschwind in die Höhe. Dadurch entzieht sie im Boden Wasser und über der Erde bedecken ihre großen Blätter für kleinere Gewächse den Himmel und damit das Sonnenlicht. So verdrängt er heimische Arten und verändert das Landschaftsbild. Auch an Bach- und Flussläufen wirken sich Bestände des Riesenbärenklaus nachteilig aus. Seine Pfahlwurzeln haben keine uferfestigende Funktion, dadurch kommt es zu Erosionsschäden.

Riesenbärenklau effektiv bekämpfen

Im Regierungsbezirk Oberfranken – unserer Heimat – und auch andernorts in Deutschland gibt es derzeit keine gesetzlichen Meldepflichten oder Gesetze, die eine Bekämpfung vorschreiben. Allerdings wird unter Aspekten der Gesundheitsvorsorge empfohlen, den Riesenbärenklau im öffentlichen Raum an sensiblen Plätzen zu vernichten. Das gilt insbesondere an Kindergärten, Spielplätzen, Schulen und Krankenhäusern. Um den wilden Wuchs einzudämmen, braucht es vor allem Ausdauer. Einmalige Aktionen verpuffen, weil die Pflanze ein hohes Reproduktionspotential hat. Soll heißen, sie vermehrt sich schnell und in großer Zahl. Es wächst also wie das sprichwörtliche Unkraut.

Samenausbreitung verhindern:

Wer frühzeitig versucht, Samenstände zu beseitigen, wird mit seinen Mühen scheitern. Die Pflanze treibt nach einem solchen Früheifer schnell wieder aus und man müsste von vorne beginnen. Erst wenn die Mitteldolden um Mitte Juli ihre grünen Früchte tragen, lohnt es sich, die Samenstände abzuschlagen. Das Zeitfenster dafür ist jedoch kurz. Haben die Früchte braune Streifen, ist es zu spät. Dann würden sie bei solchen Aktionen leicht platzen und den Samen in alle Richtung verstreuen. Die Pflanzenreste nicht kompostieren, sondern fachgerecht entsorgen oder, wenn zulässig, verbrennen.

Wurzel ausgraben oder abstechen:

Bei Solitärpflanzen, also einzeln stehenden Gewächsen, ist dies eine effektive Art der Bekämpfung. Wer sich die Mühe sparen will, bis 60 Zentimeter tief ins Erdreich zu graben, kann die Wurzel auch abstechen. Dafür genügt es, sie circa zehn Zentimeter unter dem Vegetationskegel abzustechen. Im Frühjahr sind die Pflanzen noch klein und können daher auf diesem Wege leichter entfernt werden. Auch sind dann die toxischen Säfte noch nicht so aktiv.

Austrieb beseitigen:

Die Natur hat effiziente Gegenspieler ausgebildet. Schafe und Rinder fressen die Pflanze, ohne dabei Schaden zu nehmen. Über mehrere Jahre wird so der Bewuchs geschwächt und geht letztlich ein. Ähnlich funktioniert die Methode Rasenmäher. Dafür muss jedoch sehr oft und über Jahre hinweg gemäht werden, damit man die Verwilderung des Riesenbärenklaus eindämmt und vernichtet.

Chemisch bekämpfen:

Der Einsatz von Herbiziden sollte immer die letzte Option sein. Die Mittel schaden oft auch andere Vertreter in Flora und Fauna. Wann und welche Mittel eingesetzt werden können, schreiben kommunale Satzungen und Gesetzte vor. Informationen dazu gibt es auch bei den Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer.

 

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2017-07-10T09:33:29+00:007. Juli 2017|0 Kommentare