Rasen kalken gegen Moos | Wann | Frühjahr | Herbst
Wann sollte man Rasen gegen Moos kalken – Frühjahr oder Herbst?
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wie und wann Sie Ihren Rasen kalken können. Dabei erklären wir auch, wie sie ihren Boden analysieren, um mit dem richtigen Kalk Ihr Grün zu pflegen und Moos zu bekämpfen.
Ein gesunder und grüner Rasen ist vor allem von einer Sache abhängig – guter Pflege. Wird sie vernachlässigt, kann aus einem schönen Grün schnell ein dunkler Fleckenteppich werden. Wir von der Herr GmbH sind Experten im Garten- und Landschaftsbau und geben Ihnen gerne die bestmöglichen Tipps zur Pflege von Rasenflächen. Es gilt der Grundsatz: mähen, wässern, düngen. Doch selbst wenn man sich an diese Regeln hält, kann der Rasen Schaden nehmen. Dann braucht er Ihre Hilfe. Oft heißt es, man muss das Übel an der Wurzel anpacken und genau so sollte man bei der Rasenpflege arbeiten. Finden Sie also die Ursache und bekämpfen Sie diese.
Warum sollte man den Rasen kalken?
Häufig liegt die Ursache für Moos und dunkle Flecken im Rasen unter der Grasnarbe – im Boden. Saure Böden begünstigen Mooswachstum. Gras hat es bei sauren ph-Werten im Gegensatz dazu schwer. Ist der Untergrund also übersäuert, gedeiht Moos und nicht ihr Rasen. Aus dem Chemieunterricht weiß man, dass Säure durch alkalische Lösungen neutralisiert werden kann. Gegen einen sauren Boden hilft also Kalk, der basisch ist.
An dieser Stelle ein Tipp: Moos allein kann, wie erwähnt, ein Indiz für einen sauren Boden sein. Allerdings ist oftmals auch Staunässe im Boden Grund für Mooswuchs. Stellen Sie also auch sicher, dass Ihr Boden nicht „schwimmt“. Sollten Sie einen Boden kalken, der gar nicht sauer ist, dann schaden Sie ihrem Grün in erheblicher Weise. Schauen Sie also genau hin, was die Ursache für die Schäden im Rasen ist.
Bodenanalyse des Rasens vor dem Kalken
Keine Sorge, um die Beschaffenheit Ihres Bodens zu analysieren, braucht es keinen Studienabschluss. Heute kann man sich in jedem Baumarkt oder Gartencenter die nötige Ausrüstung beschaffen. In speziellen Sets für die Bodenanalyse finden sich die entsprechenden Gerätschaften. Meist braucht es dann nur noch einen Spaten, um die Probe aus dem Boden zu heben. Im Grunde können Sie die Analyse zu jedem Zeitpunkt im Jahr machen. Zudem genügt es, den Boden alle zwei bis drei Jahre zu untersuchen.
Und so funktioniert’s. Oftmals finden sich auf den Packungen der Bodenanalyse-Sets die Gebrauchsanweisungen. Gerne erklären wir Ihnen aber kurz, wie sie die Proben richtig entnehmen und analysieren. Verfügt das Analyse-Set über ein sogenannten Bohrstab, stechen sie diesen senkrecht in Boden. Es reicht aus, wenn Sie dabei zehn Zentimeter ins Erdreich dringen. Ist der Stab im Boden, drehen Sie ihn um 180 Grad und ziehen ihn wieder heraus. Nehmen Sie mehr als nur eine Bodenprobe, um ein bestmögliches Ergebnis in der Analyse zu erhalten. Die verschiedenen Proben sollten dann gemischt und in das Gefäß zur Analyse – meist ein Reagenzglas – gegeben werden. Messen Sie dann den pH-Wert des Bodens. Alles im Bereich 5,5 und 6,5 ist ideal. Darunter liegende Werte weisen einen sauren Boden aus. Zeit zum Kalken.
Den Rasen richtig kalken
Liegt der ph-Wert des Bodens also unter 5,5, empfehlen wir, den Boden zu kalken. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollten sie den Rasen zuvor vertikutieren. Auch sollte das Gras gemäht und der Boden trocken sein. So verteilt sich der Streu am besten und verklumpt nicht auf der feuchten Erde. Allerdings geht es nicht ganz ohne Wasser. Ein Tipp, schauen Sie den Wetterbericht. Wird Regen für den nächsten Tag vorhergesagt, ist heute der optimale Zeitpunkt, um den Kalk auszustreuen. Damit er sich auflöst und in den Boden eindringen kann, muss der Rasen also nachträglich gewässert werden. In dem folgenden Video sehen Sie, wie Sie den Kalk auf die Fläche streuen.
Auf dem Markt gibt es unterdessen verschiedene Sorten Rasenkalk. Jede hat ihre spezifischen Eigenheiten, die sich beispielsweise in der Stärke und der Geschwindigkeit der Wirkung unterscheiden. Damit Sie den richtigen Kalk für ihren Rasen finden, erklären wir kurz die gängigsten Sorten. Calciumcarbonat, ein kohlensaurer Kalk, ist die sicherste und zugleich schonendste Variante. Je sauerer der Boden ist, desto stärker wirkt das Mittel. Auf neutralen Böden löst sich Calciumcarbonat hingegen nur schwerlich. So besteht kaum die Gefahr, dass Sie die Erde überkalken.
Weit schärfer wirkt Branntkalk oder auch Ätzkalk genannt. Diesen bitte nur verwenden, wenn Sie bereits erfahren im Umgang mit diesem Rasenkalk sind. Es gibt auch jede Menge Mischformen, die sogenannten Mischkalke. Diese enthalten immer auch Ätzkalk-Anteile. Je höher dieser ist, desto vorsichtiger sollte man bei der Anwendung sein. Die Gefahr den Boden zu ruinieren, steigt mit hohem Anteil dieses Kalks. Schauen Sie also genau hin, wenn Sie den Kalk kaufen. Die Bestandteile des Streus stehen auf den Verpackungen.
In dieser Übersicht finden Sie Preise für Rasenkalk:
Obi Hagebau
Hornbach
Bauhaus
Globus
ACHTUNG: Pflegefehler, die Ihren Rasen ruinieren!
Kalk hilft, ihren Boden zu entsäuern. Damit bekämpfen Sie jedoch nur das Symptom, nicht aber die Ursache. Oft liegen die Gründe für einen sauren Boden in der falschen Pflege. Stellen Sie also diese Fehler ab, sparen Sie bares Geld. Denn bei richtiger Pflege müssen Sie den Boden nicht jedes Jahr kalken und senken so Ihre Kosten.
Zwar gehört Vertikutieren zur Rasenpflege, es sollte aber nicht zu einer jährlichen Routine werden. Denn wer zu oft seinen Rasen auf diese Weise traktiert, der zerstört die Feinwurzeln der Gräser. Wer wenig mäht und dabei die Gräser unter zwei Zentimeter kürzt, gefährdet sein Grün vor allem im Sommer. Denn wenn die Gräser zu kurz geschnitten sind, besteht die Gefahr, dass die Wurzeln durch die Sonneneinwirkung verbrennen. Beim Mähen sollte man darauf achten, dass die Messer des Mähgeräts scharf sind. Stumpfe Klingen zerquetschen die Grashalme und verhindern, dass der Rasen gesund nachwächst. Auch beim Gießen gilt es Vorsicht zu wahren. Wässern sie nicht in der Mittagshitze, denn die Wasserperlen wirken als Linsen auf den Grashalmen und verursachen Brandschäden. Dennoch müssen sie darauf achten, dass ihr Rasen immer gut gewässert ist. Wenn man häufig gießt und dabei wenig Wasser verwendet, können die Graswurzeln sich nicht richtig vollsaugen und gehen ein.
Fazit zum Rasenkalken
Kalken Sie ihren Rasen nur, wenn der Boden auch wirklich übersäuert ist. Durch eine Bodenanalyse können Sie dies abklären. Es gibt keinen festen Zeitpunkt, an dem der Rasen gekalkt werden muss. Tun Sie dies, wenn es der Rasen benötigt. Stellen Sie die Ursachen ab, die den Boden übersäuern. Dabei kann auch ein Zwischenkalken helfen, dass den Graspflanzen hilft, sich durchzusetzen.