Baumpfleger| Ausbildung| Fachagrarwirt | Baumkletterer

Ausbildung zum Baumpfleger & Baumkletterer in Deutschland

Sie wollen ein qualifizierter Baumpfleger werden? Dann finden Sie in diesem Beitrag eine Übersicht mit verschiedenen Möglichkeiten, diesem Traum nachzugehen.

Wenn Ihre Interessengebiete in der Erziehung, Pflege und  Fällung von Bäumen liegen, ist eine Ausbildung als Baumpfleger (Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumkletterer) genau das Richtige für Sie.  Heckenschneid-Arbeiten, Anlegen von Baumscheiben und Entfernen von abgestorben Ästen gehört zum Berufsalltag von Baumpflegern. Mit diesem Beitrag erhalten Sie alle wichtigen Infos rund um das Thema Baumpfleger-Ausbildung in Deutschland. Angefangen von den Einstiegschancen bis hin zu den verschiedenen  Qualifizierungsmöglichkeiten innerhalb der Ausbildung.

Welche Voraussetzungen sollte man als Baumpfleger mitbringen?

Neben der praktischen Durchführung sind Baumpfleger auch für die selbständige Planung von Baumpflegemaßnahmen zuständig. Berücksichtigen müssen Sie dabei die Auflagen des Umweltschutzes, der Arbeitssicherheit und die aktuellen Rechtsvorschriften. Obwohl die Branche immer mehr an Bedeutung gewinnt,  gibt es keine eigenständige Ausbildung zum Baumpfleger.  Resultierend daraus ist der Beruf des Baumpflegers nicht geschützt und kann somit von jedem Baumdienstleister intern angeboten werden. Empfohlen wird daher, einen passenden „Grünen Beruf“  zu erlernen – Forstwirt, Gärtner oder Fachkraft für Agrarservice. In dieser Ausbildung erlernt man das benötigte Grundwissen, um darauf aufbauend eine weitere Qualifizierung zu absolvieren.  Ohne diese Ausbildung ist es oft schwieriger, die benötigten biologischen Inhalte selbstständig zu erarbeiten.  Doch egal, ob mit oder ohne vorheriger „grüner“ Ausbildung – Jeder mit Interesse und Bereitschaft kann ein qualifizierter Baumpfleger werden. Natürlich können den Beruf Männer und Frauen ausüben.

Einen Überblick über die Voraussetzungen für eine Baumpfleger-Ausbildung finden Sie in der folgenden Grafik:

Übersicht Ausbildungs-Qualifizierungen für Baumpfleger & Baumkletterer

Die Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für den Beruf Baumpfleger werden unterteilt in: Zertifizierter Baumkontrolleur (ZBK), European Tree Worker (ETW), Fachagrarwirt Baumpflege (FAW), Arboristik-Studium und European Tree Technician (ETT). Für diese Ausbildungsformen werden Baumkletter-Zertifikate benötigt. Es existieren zwei grundlegende Kurse, welche unterschieden werden in Einsteiger (SKT-A-Kurse) und Fortgeschrittene (SKT-B-Kurse).

SKT-A- Kurse (Seilklettertechnik für Einsteiger):

Innerhalb einer Woche werden dem Teilnehmer sowohl praxisrelevante Kenntnisse zum sicheren, als auch zum selbständigen Arbeiten im Baum vermittelt.  Umfasst wird dabei der Aufstieg, das Bewegen und Positionieren im Außenastbereich sowie das Arbeiten mit der Handsäge und dem sicheren Abstieg. Zusätzlich werden dem Teilnehmer verschiedene Klemmknotentechniken, Lerninhalte zur Gefährdungsermittlung und Bergung verletzter Kollegen aus dem Baum beigebracht.

Voraussetzungen:

Kosten:  ca. 900 € (inkl. 19 % MwSt.)

Überblick SKT-A-Kurs:

  • Material- und Knotenkunde
  • Einbautechniken des Klettersystems
  • Unfallverhütungsvorschriften
  • Baumsicherheitsbeurteilung
  • Kletterübungen
  • Aufstiegstechniken
  • Rettungsverfahren
  • Einsatz von Handsägen

SKT-B-Kurs (Seilklettertechnik für Fortgeschrittene):

Mit einem  erfolgreich bestandenen  SKT-A-Kurs und einer Kletterpraxis von über 300 dokumentierten Stunden, kann ein SKT-B-Kurs absolviert werden.

Voraussetzungen:

  • Nachweise über Arbeitsmedizinische Untersuchung nach G41 und G25
  • Lehrgang Arbeitssicherheit
  • Ersthelferkurs
  • Beherrschung aller Inhalte des SKT-A-Kurses

Bei diesem Kurs wird der Schwerpunkt auf sichere Arbeitstechniken gelegt, die unter neuen Knoten und Klemmgeräten trainiert werden. Gleichzeitig bieten die Lerninhalte eine sichere und schnelle Rettung aus der Baumkrone. Der zweite Teil des Kurses beschäftigt sich mit dem fachgerechten Einsatz der Motorsäge in Verbindung mit Rigging-Techniken und der Seiltechnik. Somit können Teilnehmer nach der Beendigung  des SKT-B-Kurses Äste und Stammteile sicher und exakt abseilen. Die perfekten Voraussetzungen für einen qualifizierten Baumpfleger sind vorhanden!

Überblick SKT-B-Kurs:

  • Material- und Knotenkunde
  • Aufstiegstechniken mit verschiedenen Sicherheitssystemen
  • Ablasssysteme
  • Einsatz von Rollen, Schlingen und Bremsgeräten
  • Einsatz von Motorsägen
  • Unfallverhütungsvorschriften
  • Innovative Klettertechniken
  • Baumsicherheitsbeurteilungen

Kosten: ca. 1.050 € (inkl. 19 % MwSt.)

Fördermöglichkeiten für den SKT-A-Kurs und SKT-B-Kurs werden in verschiedenen Bundesländern angeboten.  Die Bildungsprämie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Sie beim Erwerb dieser Zusatzqualifikation.

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Möglichkeiten zur Ausbildung zum Baumpfleger

Verschiedene Qualifikationen müssen absolviert werden, um als qualifizierter Baumpfleger arbeiten zu können.  Im Einzelnen handelt es sich um die Baumpfleger-Ausbildungen FLL-Zertifizierter Baumkontrolleur (ZBK), European Tree Worker (ETW), European Tree Technican (ETT), Fachagrarwirt Baumpflege und Baumsanierung (FAW) und Arboristik-Studium.

Ausbildung zum FLL-zertifizierten Baumkontrolleur

Seit Ende März 2007 kann man in Deutschland die FLL-Zertifizierung als Baumkontrolleur an verschiedenen Ausbildungsinstituten absolvieren. Im Fokus stehen erfahrene Mitarbeiter/Selbstständige mit Spezialisierung auf Baumkontrolle. Sowohl eine schriftliche Prüfung, als auch ein mündlich/schriftlicher Teil muss absolviert werden, um das Zertifikat zu erhalten. Volljährigkeit und Praxiserfahrung sind für diese Zusatzausbildung ein wichtiges Kriterium: Die Praxiserfahrungen können entweder in Form von Weiterbildungen nachgewiesen werden oder mit mindestens einem Jahr Arbeit in der Baumpflege. Das Ziel der Zertifizierung ist, dass Baumpfleger sachgerecht in der Lage sind, Baumkontrollen nach der “FLL-Baumkotrolllinie“ durchzuführen.

Überblick über die Inhalte:

  • Rechtliche Grundlagen der Baumkontrolle
  • Baumbiologische Grundlagen der Baumkontrolle sowie Baumartenerkenntnis
  • Erkennung und Beurteilung von verdächtigen Umständen
  • Durchführung der Regelkontrolle

Kosten: Variieren je nach Ausbildungsinstitut (Allgemein kann man mit 1.000€ rechnen)

Ausbildung zum European Tree Worker (ETW)

Die  Qualifikation basiert auf dem wesentlichen Arbeiten am und im Baum unter Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes.  Entwickelt wurde das Programm 1996 und ist in 21 europäischen Ländern zum Ausbildungsstandart geworden. Ein Prüfungs- und Zertifizierungssystem wurde für die European Tree Worker geschaffen, um eine einfachere  Kommunikation zwischen den Ländern zu ermöglichen.  Die Ziele liegen in der Qualitätssicherung und der Schaffung eines einheitlichen Ausbildungsniveaus in Europa. Begleitet wird jede Zertifizierung von einem internationalen EAC-Supervisor .

Voraussetzungen:

  • Ein Jahr Berufserfahrung
  • Arbeitsmedizinische Untersuchung nach G25 und G41
  • Ersthelferschein
  • SKT-B-Zertifikat
  • Motorsägen-Fachkenntnisse
  • Exposé über eine selbstständig geführte Baumpflege

Überblick über die Inhalte:

  • Arbeitsrechtliche und biologische Grundlagen
  • Maßnahmen zur Baumpflege
  • Baumschutz
  • Baumschadendiagnose
  • Materialkunde

Kosten: ca. 1.300 € (ist MwSt.-befreit) | 350 € für Prüfungsgebühr Climbing/Plattform

Ausbildung zum European Tree Technican (ETT):

Die Zusatzqualifikation richtet sich an Mitarbeiter, die das mittlere Management im Bereich Baumpflege anstreben.  Im Mittelpunkt steht ein umfangreiches baumbezogenes Fachwissen, welches auf Baumphysiologie, Standortfaktoren, Sortenwahl und Arbeitsverfahren basiert. Praktische Verfahren zur Arbeitssicherheit, Gefährdungsbeurteilung und Baumumfeld-Vermessung  sind ebenso im Lehrplan enthalten, und auch Inhalte zur Organisation, Aufsichtskontrolle, Wirtschaft, Recht und Soziales werden gelehrt. Das begehrte Eurodiplom wird nach bestandener EAC-Prüfung verliehen, mit welchem dem Absolventen viele Türen in der Welt der Baumpflege geöffnet werden.

             Voraussetzungen:

  • European Tree Worker Ausbildung oder eine Ausbildung im Bereich Baumpfleger, Gala-Bau oder Forst
  • Nachweisliche Berufserfahrung von über drei Jahren

Überblick über die Inhalte:

  • Vertiefende Kenntnisse der Baumpflege
  • Praktische Verfahren in der Baumpflege
  • Wirtschaft, Recht und Soziales

Kosten: Variieren je nach Anbieter, ca. 1.850 € plus einer Prüfungsgebühr von 350

Ausbildung zum Fachagrarwirt Baumpflege & Baumsanierung (FAW)

Die FAW-Ausbildung bezeichnet den geprüften  Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung. Seit 1993 existiert eine entsprechende  “Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluß Geprüfter Fachagrarwirt/Geprüfte Fachagrarwirtin –  Baumpflege und Baumsanierung“ des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz.

Schwerpunkte der Lehrinhalte sind:

  • Erläuterung und Begründung baumpflegerischer Maßnahmen, Beratung
  • Erfassung von Baumschäden, Erkennung der Schadursachen, Beurteilung der Sanierungswürdigkeit und –möglichkeit und Kalkulierung der Kosten
  • Vorbereitung und Einrichtung von Baustellen, Disponierung der für die Baumpflege und –sanierung benötigten Betriebsmittel, Maschinen und Geräte
  • Organisation des Arbeitsverlaufes und Übertragung von Aufgaben auf die Mitarbeiter
  • Durchführung der erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung sowie der Verkehrssicherung
  • Durchführung von Pflege- und Sanierungsmaßnahmen am Baum und im Baumumfeld
  • Abwickelung von Baustellen nach kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten

Eine der folgenden Voraussetzungen  muss erfüllt sein: abgeschlossene Ausbildung als Gärtner, Forstwirt, Winzer oder Landwirt sowie Berufserfahrung von mindestens drei Jahren in der Baumschule, Gala-Bau, Obsthaus, Forstwirtschaft oder der Landwirtschaft mit wesentlichem Waldbauanteil. Wurde ein Beruf aus einem anderen Sektor erlernt, genügt für die Ausbildung zum Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung auch der Nachweis über eine mindestens fünfjährige Tätigkeit in einem der eben genannten Tätigkeitsfeldern. Werden alle Voraussetzungen erfüllt, gilt es, die gelernten sieben Schwerpunkte in drei  Prüfungsteilen zu beweisen. Der erste Prüfungsteil besteht aus den Grundlagen, der zweite Teil aus der Durchführung von Maßnahmen der Baumpflege und Baumsanierung und der dritte Teil setzt sich aus Wirtschaft, Recht und Sozialem zusammen.  Mit dem European Tree Worker Diplom kann ein Teil der Grundlagen angerechnet werden.

Länge des Kurses:  320 Unterrichtsstunden (á 45 min) aufgeteilt in 200 Theorie- und 120 Praxisstunden

Kosten:  Variieren je nach Anbieter, in der Regel beträgt der Kurspreis 2.149 € (MwSt.-befreit) und die Prüfungsgebühr beträgt 180 € (MwSt.-befreit)

Einige Ausbildungsinstitute bieten einen kombinierten Kurs an, indem beide Qualifikationen (FAW und ETW) absolviert werden können. Die Kosten dafür betragen 3.148 € (MwSt.-befreit).

Die Übersicht zeigt Ihnen nochmal die notwendigen Qualifikationen, die ein Quereinsteiger mitbringen muss. Unterteilt wird dabei in Baumkletterer (zwischen Einsteigern und Fortgeschrittenen) und der Baumpflege-Ausbildung.

Wir hoffen, dass Ihnen unsere Zusammenfassung eine gute Übersicht über die Baumpfleger-Ausbildung gibt. Gute Berufschancen in der freien Wirtschaft warten mit den umfassenden Qualifikationen zum Baumpfleger darauf, von Ihnen wahrgenommen zu werden. Sie können uns gerne kontaktieren, wenn Sie Interesse und individuelle Fragen zur Ausbildung haben. Unter info@herr-gmbh.eu können Sie Ihre Anfrage per E-Mail stellen. Telefonisch sind wir unter der Nummer 09561/420953 zu erreichen.

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2017-07-31T10:14:10+00:0031. Juli 2017|0 Kommentare